Eigentlich wollte ich mit meinem 20. Bericht seit ich Deutschland vor einem Jahr verlassen habe, über den krönenden Abschluss unserer fünfmonatigen Vater-Sohn-Reise auf die Galapagosinseln berichten.
Als wir am Sonntag vor gut zwei Wochen Galapagos wieder verlassen hatten und nach zwei chilligen Tagen am Strand in Ecuador sich unsere Wege endgültig trennten, war die Corona-Welt für uns in Südamerika noch in Ordnung. Doch plötzlich überschlugen sich auch hier die Ereignisse. Marco war gerade mal ein paar Tage in Peru, da schloss dieses Land als erstes all seine Grenzen und stellte den internationalen Luftverkehr ein. Er konnte vor einer Woche am Montag dann gerade noch rechtzeitig sein Moped in Lima durch den Zoll bringen und zum verschiffen vorbereiten. Tags darauf wurde dann der Notstand für Peru erklärt und das ganze Land für vorerst zwei Wochen unter Quarantäne gestellt.
Nach und nach schlossen sich dann auch die Grenzen vieler Länder Südamerikas. Mal wieder meinem Bauchgefühl folgend, bin ich dann vor einer guten Woche noch nach Kolumbien eingereist, bevor auch Ecuador und Kolumbien, wie auch die meisten Zentralamerikanischen Länder ihre Grenzen dicht machten. Kolumbien war zu diesem Zeitpunkt die beste machbare Option, hatte es in Cartagena einen Hafen, von wo aus ich meine Dicke theoretisch in die ganze Welt verschiffen konnte um meine Reise nicht abbrechen zu müssen. Leider war Corona schneller und so schmolzen mir Tag für Tag alle durchdachten Optionen dahin. Panama und Costa Rica machten dicht, ebenso wie USA, Kanada und Australien/Neuseeland, Asien war zu dem Zeitpunkt schon weitestgehend für europäische Touristen nicht mehr machbar. Ich steckte fest. Glücklicherweise konnte ich vergangenen Donnerstag noch Cartagena erreichen und mich mit Ute und Rüdi wieder treffen. Rüdi organisierte ein super Hotel mit Pool und neuen Zimmern, so dass sich das Aussitzen der Ausgangsperre am Wochenende relativ angenehm gestalten lies. Derweil habe auch ich mich entschlossen, meine Reise (vorerst) abzubrechen, da die einzige Alternative dazu war, in Kolumbien für unbestimmte Zeit zu bleiben. Also organisierte ich die Verschiffung meines Mopeds mit dem örtlichen Agenten, der physische Prozess dazu sollte am Dienstag beginnen und spätestens am Donnerstag Abend abgeschlossen sein. Als jedoch am Samstag Abend bekannt wurde, dass das öffentliche Leben in Kolumbien ab Mittwoch 00:00 Uhr komplett zum erliegen kommen wird und eine restriktive Ausgangssperre angekündigt wurde, war eine Verschiffung und Rückführung des Bikes plötzlich nicht mehr möglich. Es war zu diesem Zeitpunkt auch völlig unklar, ob wir das Land verlassen konnten, gab es schon jetzt keine freien Plätze mehr auf den stark eingeschränkten kommerziellen Flügen. Nachdem wir am gestrigen Sonntag erneut von der Botschaft aufgefordert wurden, schnellstmöglich nach Bogota zu reisen, entschlossen wir uns schweren Herzens, unsere Fahrzeuge hier auf dem Grundstück des Hotels „einzulagern“ und uns um Flüge zu kümmern, um am Dienstag, dem letzten mehr oder weniger „bewegungsfeien“ Tag nach Bogota zu gelangen. Die Warnungen und die Aufforderung das Land zu verlassen wurde mit der nicht kalkulierbaren Ausbreitung des Virus und der fragilen Sicherheitslage hier, aber auch in den anderen Südamerikanischen Ländern begründet. Von Bogota aus sollen ab Mittwoch die durch die Regierung organisierten Rückholflüge starten. Wir werden sehen, wann wir dann dabei sind. Glücklicherweise bin ich an einen persönlichen Kontakt zu einer sehr netten Botschaftsangehörigen in Bogota gekommen und so sind wir guter Dinge. An dieser Stelle schon mal vielen, vielen Dank Veronika für Deine unermüdliche Art auf unsere Fragen zu antworten und uns zu helfen!
Es ist wirklich schade, dass ich (für den Moment) mein Projekt Weltreise nach der halben Zeit abbrechen muss. Aber mehr als die Traurigkeit darüber überwiegt die Dankbarkeit für das bereits erlebte in den vergangenen 355Tagen. Das wurde mir bereits beim Abschied von Marco klar. Und dass ich Familie und Freunde vermisse, wird mir in dieser Situation seit Tagen immer mehr bewusst. So freue ich mich jetzt erst mal auf die Heimat, wenn auch das Wiedersehen wohl nicht so laufen wird wie das normalerweise der Fall wäre und hoffe, dass auch Marco schnellstmöglich aus Peru mit dem Rückholprogramm der Deutschen Regierung sicher in der Heimat zurückkehren wird.
Wie es dann weitergeht? Kann ich im Moment definitiv nicht sagen. Mein eh nur ganz grob vorhandener „Jahreszeiten-Reiseplan“ ist nun hinfällig, mein Projekt in der ursprünglichen Form so nicht mehr fortführbar. Aber nach jedem Gewitter scheint auch mal wieder die Sonne!
Und unser gemeinsamer Besuch der Galapagosinseln bekommt unter diesen Umständen nochmals ein ganz anderes Gewicht…doch dazu später mehr…
Passt auf euch auf und bleibt gesund!
Sonnige Grüße aus Cartagena, Kolumbien
Actually, with my 20th report since I left Germany a year ago, I wanted to report on the crowning conclusion of our five-month father-son trip to the Galapagos Islands.
When we had left Galapagos again on Sunday a good two weeks ago and after two chilly days on the beach in Ecuador our ways finally separated, the Corona world was still ok for us in South America. But suddenly the events overturned also here. Marco was just a few days in Peru, when this country first closed all its borders and stopped the international air traffic. One week ago on Monday he was able to bring his moped through customs in Lima just in time and prepare it for shipping. The next day the state of emergency for Peru was declared and the whole country was quarantined for two weeks.
Bit by bit the borders of many countries in South America closed. Again following my gut feeling, I entered Colombia a week ago, before Ecuador and Colombia, as well as most Central American countries, closed their borders. Colombia was at this time the best feasible option, it had a port in Cartagena, from where I could theoretically ship my thickness to the whole world to not have to break off my journey. Unfortunately, Corona was faster and so all the options I had thought about melted away day after day. Panama and Costa Rica closed down, as well as the USA, Canada and Australia/New Zealand, Asia was by then already largely not feasible for European tourists. I was stuck. Fortunately I was able to reach Cartagena last Thursday and meet up with Ute and Rüdi again. Rüdi was able to organize a super hotel with a pool and new rooms, so that sitting out the curfew on the weekend was relatively pleasant. In the meantime I also decided to break off my trip (for the time being), as the only alternative was to stay in Colombia for an indefinite period of time. So I organized the shipment of my moped with the local agent, the physical process for this should start on Tuesday and be completed by Thursday evening at the latest. However, when it became known on Saturday evening that public life in Colombia would come to a complete standstill as of Wednesday 00:00 and a restrictive curfew was announced, the shipment and return of the bike was suddenly no longer possible. It was also completely unclear at this time whether we could leave the country, there were already no more free seats on the heavily restricted commercial flights. After we were asked again by the embassy yesterday to travel to Bogota as soon as possible, we decided with a heavy heart to “store” our vehicles here on the property of the hotel and to take care of flights to get to Bogota on Tuesday, the last more or less “motion-free” day. The warnings and the request to leave the country were justified by the incalculable spread of the virus and the fragile security situation here, but also in the other South American countries. From Bogota, the return flights organised by the government are to start on Wednesday. We shall see when we are there then. Fortunately, I have come into personal contact with a very nice embassy staff member in Bogota and so we are in good spirits. At this point I would like to thank Veronika for her tireless way of answering our questions and helping us!
It is a real pity that (for the moment) I have to cancel my project world trip after half the time. But more than the sadness about it outweighs the gratitude for what I already experienced during the past 355 days. I already became aware of this when I said goodbye to Marco. And that I miss family and friends becomes very clear to me in this situation. So I am now looking forward to my home country, even though the reunion will probably not be as successful as it normally would be and I hope that Marco will return home safely as soon as possible with the German government’s repatriation program.
How does it go on then? At the moment I definitely cannot say. My “Seasonal Travel Plan”, which was only roughly available anyway, is now obsolete and my project cannot be continued in its original form. But after every thunderstorm the sun is shining again!
And our common visit of the Galapagos Islands gets under these circumstances a completely different weight…but more about that later…
Take care and stay healthy!
Sunny regards from Cartagena, Colombia
Copyright © Armin Thalhofer
Traurig-so traurig lese ich deinen Bericht. Dieses Virus legt die ganze Welt lahm, lässt Träume zerplatzen, legt einfachste “normale” Handlungen lahm. Ich drück dir und Marco die Daumen, dass jetzt erst mal alles gutgeht und ihr sicher ausgeflogen werdet. Und dann- mal sehen, wie es weitergeht. Seit Corona wissen wir- nix is fix! Ich drück dich!
Komm gut heim Armin!!!
Hallo lieber Armin,
komm gesund nach Hause und bewahre dir deine Zuversicht für die weitere Reise.
Liebe Grüße
Hoffe ihr kommt bei der Lage gut zurück in die Heimat !
Hallo Armin,komm gut nach Hause.Und wie du sagst,nach jedem Gewitter auch wieder Sonne. Diese Sonne wird schöner sein als nach einem normalen Gewitter,da bin ich mir ganz sicher.
Grüsse
Christian
Hallo Armin, hallo Marco,
so etwas kannten wir bisher nur aus Filmen.
Kommt gesund und sicher nach Hause. Mit eurer Zuversicht klappt das, da bin ich mir sicher.
Viele Grüße aus dem Homeoffice …
Sven
Hallo Armin,
wer hätte vor einem Jahr an solch eine weltweite Krise gedacht.
Viele Autoren hatten sich schon in der Vergangenheit mit solchen Szenarien
beschäftigt, aber es war ja weit weg und jeder dachte doch nicht bei uns.
Ich wünsche Dir und Deinem Sohn Marko, dass Ihr wieder gesund in der Heimat ankommt.
Sicherlich ein Trost, die gemeinsamen „Vater- und Sohn- Tage“ die Euch keiner nehmen kann.
Wie sagt man so schön: „Nach der Reise ist vor der Reise“.
Ich freue mich auf den nächsten Bericht von Dir aus der Heimat.
Viele Grüße aus Aachen
Wolfgang
hello Armin,
happy to know you are safe,
risking our lifes by walking running or riding away is not at this moment a good way to travel,
« die innere Reise » is a better way by writing to be close to the one you love…
take care,
Nochmals vielen Dank für Ihre Ansichten der Welt, seien Sie glücklich,
der Show must go on
François
Servus Armin,
tja, nichts ist mehr, wie es mal war. Corona stellt unser Leben auf den Kopf.
Passt auf Euch auf und kommt gut zurück.
VG aus München-Pasing